Über die Bibliothek der Familie

O-Ton vom Autor

„Ich bin unter Büchern aufgewachsen. Schon als kleiner Junge hatten mein verstorbener Bruder und ich unbeschränkten Zugang zu Vaters Bibliothek, die einige sechstausend Bände umfasste. Ersten großen Eindruck machten auf mich die Bilderbücher von Ernst Kutzer, aber auch Hans Watzliks ‚Firleifanz‘ und ‚Hatschi Bratschis Luftballon‘ von Franz Karl Ginzkey mit ihren witzigen und einprägsamen Versen. Gar nicht mochte ich den ‚Struwwelpeter‘, er war mir zu blutrünstig. Und die Lektüre der frühen Jahre? Geschichten, Geschichten, Geschichten. Von Josefine Siebes Kasperle bis zu Coopers Lederstrumpf, von Sagen und Märchen bis zu den Deutschen Volksbüchern.  Meine erste Bekanntschaft mit Karl May bot mir ‚Der Blaurote Methusalem‘.  Allerdings muss ich sagen, dass kein einziges dieser vielen Bücher auch nur annähernd an die Geschichten heranreichte, die wir an manchen Abenden von unserer Großmutter Dora erzählt bekamen.“

(Otfried Preußler, 1982)