Otfried Preußler erblickt am 20. Oktober 1923 im nordböhmischen Reichenberg das Licht der Welt.
Zu seinen Vorfahren im Vorland des Iser- und Riesengebirges zählen neben Glasmachern und Kleinbauern auch ländliche Handwerker, ein paar Kupferstecher und in der
weiteren Verwandtschaft zwei Zauberer. Seine Eltern sind beide Lehrer, sein Vater nebenbei Heimatforscher.
Schon von klein auf holt er sich aus der großen Bibliothek der Familie viele Anregungen. Prägend wirken auch die volkstümlichen
Geschichtenerzähler, allen voran seine Großmutter Dora, die über einen unerschöpflichen Fundus verfügt.
"Das Geschichtenbuch meiner Großmutter, das es in Wirklichkeit überhaupt nicht gegeben hat, ist das wichtigste aller Bücher für mich, mit denen ich je im Leben Bekanntschaft gemacht habe."
Aus der böhmischen Heimat schöpft Otfried Preußler seine Erzählstoffe. Als kleiner Junge ist er oft mit seinem Vater unterwegs, der die Sagen des böhmischen Isergebirges zusammenträgt.
Mit ihm sitzt er abends beim Schein der Petroleumlampe in den Stuben der Leute, lauscht ihren Geschichten von Zauberern, Raubschützen, Hexen, Wassermännern und Gespenstern.